Der Dienstleister, auf den fast nie verzichtet wird, ist die Hochzeitsfotografie. Wer eine anspruchsvolle Hochzeit wünscht, benötigt zwingend einen Fotografen, der den Blick für das gewisse Etwas hat. Mittlerweile kommt oft auch noch ein Videograph hinzu, der anschließend einen Film oder einen Trailer der Hochzeit erstellt. Persönlich würde ich immer dazu raten, einen Hochzeitsfotografen zu engagieren und keinen Fotografen, der auch Hochzeiten macht, da es sinnvoll ist, Spezialisten die Arbeit zu übergeben. Um euch einen besseren Einblick in die Dienstleister der Hochzeitsfotografie zu ermöglichen, erzählt Diana Fischer von Dfischerweddings etwas über ihren Traumberuf.
WW: Liebe Diana, schön, dass du Zeit hattest – fangen wir direkt von vorne an: Warum sollte ein Hochzeitsfotograf überhaupt engagiert werden?
DF: Ich danke dir! Meine Lieblingsantwort ist: Warum möchtest du einen? Ich denke, dass jedes Brautpaar das individuell beantworten sollte, aber wenn einem Bilder wichtig sind, legt man Wert darauf, dass diese professionell aussehen. Wir bringen die nötige Expertise mit, wenn es um Lichtsituationen, Equipment, besondere Momente oder die Bildkomposition geht. Ich laufe nicht nur herum und drücke aus Versehen im richtigen Moment ab – ich lege mich fast schon auf die Lauer und begleite das Hochzeitspaar den ganzen Tag. Man benötigt ein gewisses Feingespür für die Abläufe und auch Routine, ich muss den Raum lesen können, um zu wissen, wann ein besonderer Moment entsteht.
WW: Da sprichst du schon etwas wichtiges an – die Beziehung! Was ist denn bei der Auswahl des Hochzeitsfotografen besonders wichtig?
DF: Da ist die Liste lang! Mir ist besonders wichtig, dass die Chemie zwischen dem Hochzeitspaar und mir stimmt. Ich bin an diesem so besonderen Tag die ganze Zeit an der Seite meiner Paare, ich sehe sie eventuell in Unterwäsche beim Getting Ready und in ihren emotionalsten Momenten. Wenn da die Beziehung nicht passt, kann diese Stimmung nicht transportiert werden.
Dann ist wichtig, dass der Stil des Fotografen zum Paar passt. Selbstverständlich gibt es da kein richtig oder falsch, mir ist aber wichtig, dass meine Handschrift in meinen Bildern zu sehen ist, auch wenn jede Hochzeit trotzdem individuell bleibt. Ich mag schwarz-weiß Fotografie und versuche den Moment, also auch die Bewegung, in meinen Bildern einzufangen. Mir ist eine zeitlose Fotografie wichtig, daher spreche ich meist Paare an, die eine zeitlose aber moderne und elegante Hochzeit feiern möchten.
Man muss sich vorher fragen: Welche Bilder möchte ich in 30, 40 Jahren immer noch anschauen? Folge ich einem Trend und werde ich diesen auch nach langer Zeit immer noch schön finden?
WW: Das klingt wichtig! Jetzt habe ich also dich als Hochzeitsfotografin gebucht, was passiert dann? Wie bereitest du dich auf den Tag vor und wie läuft der Tag für dich ab?
DF: Am Abend vor der Hochzeit und am Tag selbst checke ich mindestens 10x, ob alle meine Speicherkarten, Akkus und vor allem meine Kamera dabei sind. Ich überprüfe lieber 10x als ein Mal zu wenig, ob die Uhrzeit und die Location stimmen – bis jetzt ist immer alles gut gegangen (lacht). Am Tag selbst sind wir deutlich mehr beschäftigt, als es meist wirkt.
Wenn ich für eine 8-Stunden Reportage gebucht bin, begleite ich das Hochzeitspaar dokumentarisch an den wichtigen Events. Was genau ich fotografiere, hängt immer vom individuellen Tagesplan ab, das kann das Getting Ready beinhalten oder ich starte erst an der Zeremonie und fotografiere dafür auch noch die Party. Wo das Brautpaar ist, ist das Geschehen, deswegen ist es wichtig, dass ich den beiden ständig folge. Natürlich immer so, dass sie nichts merken. Die 8-Stunden Reportage beinhaltet aber nicht nur die 8-stündige Fotografie, dazu kommen Nachbearbeitung der Bilder (bis zu 20 Stunden), ein eventuelles Location Scouting vor der Hochzeit, Anfahrt und einfach eine gewissenhafte Arbeit. Für mich heißt Hochzeitsfotografin zu sein, nicht nur Fotos zu machen, sondern die gesamte Hochzeit mitzugestalten. Ich muss mir Gedanken machen, was für die jeweilige Hochzeit das Richtige und Wichtige ist – kann ich meine Drohne fliegen, wie sind die Wetterbedingungen und so weiter. Was viele nicht bedenken, ist, dass ich etwa 1.000 Bilder übergebe. Ich gehe aber nicht mit nur 1.000 Bildern nach Hause, ich gehe meist mit 3.000-5.000 Bildern nach Hause.
WW: Ja, das ist der Mythos, dass Hochzeitsfotografen 8 Stunden vor Ort sind und dann die fertigen Bilder im Kasten sind. Wie können die Hochzeitspaare dir denn das Leben erleichtern?
DF: Ich denke das Wichtigste ist, dass an die Dienstleister generell, nicht nur an mich, gedacht wird, wenn es um das Thema Essen geht. Wir sind den ganzen Tag auf den Beinen und haben leider keine Möglichkeit, uns selbst zu versorgen. Manche Paare denken in all dem Vorbereitungsstress nicht daran, was es für uns dann schwer machen kann. Ein besonderes Highlight ist es, wenn wir dann ein Stück der Torte probieren dürfen. Darüber freuen wir uns immer am meisten.
Wo ich esse oder wo ich mich aufhalte, sollte bedacht werden. Es ist dem Paar überlassen, ob ich bei den Gästen esse oder in einem separaten Raum. Wenn ich einen Extraraum habe, muss aber daran gedacht werden, dass es einen Kontakt auf der Hochzeit gibt, der mich holt, falls etwas Unerwartetes passiert. Wenn ich eine spontane Rede oder eine andere Überraschung verpasse, ist das sonst schade. Am Besten ist es, wenn ich vor der Hochzeit Kontakt zu Trauzeugen oder einer ausgewählten Person habe, die mich über alles informiert, was passiert. So geht der Überraschungsmoment für das Paar nicht verloren, aber ich bin vor Ort! Es ist wichtig, dass jemand zeitlich alles koordiniert, im besten Fall ein Hochzeitsplaner.
WW: Das merke ich auch bei Gesprächen – das Hochzeitspaar plant alles, vergisst aber, dass es am Hochzeitstag selbst keine Zeit (und auch keine Lust) hat, alles selbst zu koordinieren. Schließlich will man die eigene Hochzeit nicht damit verbringen, Tante Erna zu sagen, wann jetzt das nächste Event ansteht. Was sind für dich denn die schönsten Momente bei Hochzeiten?
DF: Wenn ich Torte bekomme (lacht). Einer der schönsten Momente ist immer der First Look, besonders wenn er extra zelebriert wird. Das hat einfach etwas Magisches, wenn sich das Hochzeitspaar zum ersten Mal sieht. Traureden sind aber auch immer wunderschön und sehr emotional.
1) Mein Geheimtipp: Achtet darauf, dass ihr die Torte trennen könnt, sodass jeder Gast das Geschmackserlebnis hat, was er sich wünscht. Ansonsten wird die Torte von oben nach unten angeschnitten und die Gäste müssen essen, was eben „an der Reihe“ ist.
2) Der wichtigste Dienstleister – neben dem Hochzeitsfotografen – ist in meinen Augen der Make-Up Artist. Wenn er keinen guten Job macht, fühlt sich die Braut an der Hochzeit nicht wohl und der ganze Tag ist für sie ruiniert. Das wird sowohl vor Ort als auch auf den Bildern übertragen und ist einfach wahnsinnig schade.
3) Das einzige, was ich nicht gerne fotografiere, sind Gruppenfotos. Sie sind immer gestellt und Kreativität bei Gruppenfotos kann schnell kitschig werden. Mir sind echte Situationen in meinen Fotos wichtig, aber ich verstehe natürlich, dass Gruppenfotos für das Hochzeitspaar relevant sind, besonders wenn ältere Generationen dabei sind.
4) Wir können nicht zaubern! Auch wenn wir Photoshop beherrschen: wenn der Hintergrund schlecht ist, ist er schlecht. Wenn die Wäsche der Oma beim Getting Ready hängt, hängt sie da. Wir können viel aus Bildern herausholen aber wir können keine neuen Szenarien entstehen lassen.
WW: Vielen Dank für das Interview, Diana, das hat viel Spaß gemacht!
DF: Ich danke dir!
Alle Bilder in diesem Blogbeitrag sind Eigentum von Diana Fischer.
Diana Fischer könnt ihr auf ihrer Website Dianafischerweddings besuchen und euch von ihr selbst überzeugen. Habt ihr weitere Fragen zu Dienstleistern? Dann lest euch gerne meine Übersicht zu den Dienstleistern durch.
Wenn ihr Lust am Gestalten und eigene Ideen habt, euch aber um die Organisation nicht kümmern wollt, meldet euch gerne bei mir, sodass ich euch bei der Suche eurer idealen Dienstleister helfen kann.